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3 BAT62-3W-Detektor Version 2 DG1KPN

Erstellt: DL6GL, 08.07.2017, letzte Änderung 

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Norbert will's wissen. Die ermutigenden Ergebnisse aus dem vorhergehenden Versuch trieben Norbert regelrecht an, der leichter zu beschaffenden BAT62-3W noch eine Chance zu geben. In der nachfolgenden Testvorrichtung zeigte die BAT62 bei 50MHz eine mit dem Agilent-Messkopf HP423B nahezu identische Kennlinie.

Abb. 12: Vorrichtung zur Vermessung der Diodenkennlinien.

Abb. 13: Diodenkennlinien BAT62-3W und HP423B von -60 bis +20dBm.

Abb. 14: Diodenkennlinien BAT62-3W und HP423B von -60 bis +10dBm.

Nachdem die Ehre der BAT62 somit wieder hergestellt war, musste sie noch den Beweis in einem Messkopf antreten.

Abb. 15: Schaltbild des DG1KPN-Diodenmesskopfes.

Zur Frequenzgangkorrektur am oberen Ende wurde ein Drahtbügel, 0,5mm Durchmesser, Biegeradius 1mm (L1), eingefügt (Abb. 16). L1 soll dem Abfall der Durchlassimpedanz der Diode zu hohen Frequenzen hin mit einer frequenzabhängigen Erhöhung der Eingangsimpedanz entgegen wirken.

Eine spätere Modifikation mit R4 = 100k ergab bei 50MHz eine mit dem HP423B-Messkopf identische Anzeige am Powermeter zwischen -50 und +20dBm.

Abb. 16: Messkopfeingang.

Die Bauteile (BF 0603) sind auf der Oberseite "Kopf an Kopf" frei verlötet. Verbindung zur Massefläche auf der Rückseite mit Hohlnieten. Basismaterial FR4 0,5mm einseitig kaschiert, gleiche Abmessungen wie beim HSMS285B-Messkopf. Es ist ratsam, die Eingangsbuchse mit einem zusätzlichen Konnektor wie in Abb. 17 zu versehen, um mögliche mechanische Belastungen auf die Eingangsbauteile über den Mittelpin der Eingangsbuchse zu verhindern.

Abb. 17: Messkopf, Gesamtansicht.

Den Lohn der Frickelei zeigen die Messungen der Eingangsanpassung mit dem VNWA und dem Spektrum Analyser:

Abb. 18: Mit dem VNWA gemessene Eingangsanpassung des BAT62-Detektors.

Abb. 19: Eingangsanpassung des BAT62-Detektors bis 3,2GHz.

Bei 2,4GHz wird ein Return loss von 19,6dB erreicht, bei 3,2GHz nach einem kleinen Buckel mit geringeren Werten ebenso. Das ist um Klassen besser als mit dem HSMS285B in Abschnitt 2. Man könnte noch mit dem Kompensations-L1 spielen, aber das wäre reine Nervensache.

Schließlich noch der mit dem HP423B verglichene Frequenzgang:

Abb. 20: Abweichung der Poweranzeige gegen die Referenz.

Die Abweichungen bei den untersuchten Eingangspegeln von -20 und 0dBm ist ähnlich wie bei dem HSMS285B-Detektor in Abb. 11 maximal etwa 0,8dB, am oberen Frequenzende etwas besser. Die pegelunabhängige Frequenzkorrektur mit entsprechenden Faktoren in unserem Powermeter ist somit gerechtfertigt.


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