2.8 NF-Verstärker
Erstellt: DL6GL, 29.12.2011, letzte Änderung
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Damals, 2007, noch blutiger Anfänger in modernem TRX-Design, war der Audioverstärker das erste Modul des zu konzipierenden RX. Er ist daher in "altmodischer" Analogtechnik aufgebaut und hat alle Modernisierungsanstrengungen seitdem überdauert. Vielleicht wird er irgendwann mit einem DSP-Modul erweitert. Der Verstärker besteht aus einer Filtereinheit und dem eigentlichen Lautsprecherverstärker.
2.8.1 Schaltung
Abb. 2.8.1: NF-Filter und Lautsprecherverstärker
2.8.2 Filtereinheit
Die Filtereinheit im oberen Teil von Abb. 1 besteht aus einem Hoch-, einem Tiefpass und einem umschaltbaren steilen Bandpass- bzw. Notchfilter. Letzteres ist zum Ausblenden von Störsignalen gedacht.
Die Kombination Hoch-/Tiefpass mit IC1 wurde mit den Programm FilterPro 2.0 [1] für eine Gesamtbandbreite 300 bis 3.000 Hz berechnet. Der gemessene Frequenzgang ist in Abb. 1 zu sehen.
Das Peak-/Notchfilter im Anschluss kombiniert ein Notch-, Hochpass-, Bandpass- und ein Tiefpassfilter mit einstellbarer Kreisgüte mit je einem IC (IC2 und IC3). Die Grundlagen aus [2] hat Uwe Beis in [3] in eine realisierte Schaltung umgesetzt, die mit diversen Anpassungen übernommen wurde. Ein dreistufiger Drehschalter ermöglich die Auswahl von Bypass (Filter außer Funktion), Notch und Peak. Mit dem Frequenz-Poti wird der mit dem Bandbreiten-Poti eingestellte Peak oder das Notch über den Audio-Frequenzbereich geschoben.
Mit diesem Filter lassen sich sowohl enge Frequenzbereiche verstärken (hervorheben) als auch unterdrücken, z.B. den Sprachfrequenzbereich von SSB bei starkem QRM/QRN eingrenzen, CW-Signale gezielt verstärken oder Störsignale ausfiltern. Das funktioniert ganz leidlich. In Stellung "Peak" verbessert die steile Bandpasscharakteristik im SSB-Betrieb die Verständlichkeit etwas; CW-Signale können sehr gut aus dem Störuntergrund herausgehoben werden. Allerdings klingelt das Filter etwas bei kleinen Bandbreiten. Das Ausfiltern von Störgeräuschen geht auch ganz passabel, soweit sie den eingestellten Frequenzbereich nicht verlassen.
Insgesamt - besser als nichts. DSP wäre Stand der Technik. Ein paar Jahre später dann doch realisiert, siehe Folgeabschnitt 2.9.
2.8.3 Lautsprecherverstärker
Dieser wurde um einen gerade vorhandenen TBA 820 (ca. 1 W bei 12V) herum konzipiert. Er kommt ohne Kühlkörper aus. Der Audioeingang besitzt eine Stummschaltung für den TX-Betrieb. Ein CW-Mithörton kann eingeblendet werden.
Referenzen
- Texas Instruments, Programm FilterPro 2.0
- Tietze, Schenk, Halbleiter-Schaltungstechnik, Kap. 13.11, Einstellbare Universalfilter
- Uwe Beis, Universal Filter, http://www.beis.de/Elektronik/AudioMeasure/UniversalFilter.html
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