Amateurfunk verbindet die Welt

2.2 Local Oscillator (VFO)

Erstellt: DL6GL, 30.12.2011, letzte Änderung 19.09.2016

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Firmware Update V3.10 (19.09.2016)
Firmware Update V3.05 (12.10.2014)
Firmware Update V2.02 (12.10.2014)
Firmware Update V3.04 (10.10.2014)
Firmware Update V3.03 (07.12.2013)

Der VFO mit dem Si570 erlaubt eine Feinabstimmung ohne die vom Si570 bekannten Knackgeräusche ("smooth tuning"). Zugegeben, große Frequenzänderungen quittiert der Chip hörbar, aber in Anbetracht des gegenüber herkömm­lichen DDS-Schaltungen simplen Schaltungsaufbaus ist ein Einsatz des Si570 nicht nur in SDR-Projekten eine Überlegung wert. Da der Si570 mit I2C anzusteuern ist, wurde ihm ein Atmel ATmega32 zur Seite gestellt, der alle Steuerungs- und Anzeigefunktionen übernimmt. Idee war, den im aktuellen RX werkelnden modifizierten Black Forest Counter [3] durch den VFO zu ersetzen, womit die Abmessungen der Platine, passend zum 16x2-LCD, vorgegeben waren.

Abb. 2.2.1: LO im Gehäuse, Platinenversion 1.00


2.2.1  Das Herzstück, der Si570

Der "Any-Rate I2C programmable XO/VCXO" [4] ist u.a. in [1] und [5] ausführlich beschrieben. Christian Hirt dokumentiert in [5] ausführlich seine offenbar langwierigen Experimente ("result of much blood, sweat and beers") mit dem Baustein einschließlich der Steuerungssoftware in BASCOM-AVR.

Diese Arbeiten ermunterten mich zu diesem Projekt, den vorhandenen voluminösen LO, be­stehend aus 5-5,5 MHz VFO mit DAFC, je Band XO's und VCO's, synchronisiert mit einem Mischer und einer PLL, zu ersetzen. Moderne DDS wie der AD9951 schieden von vorneherein aus, da die filigrane Struktur des IC die eigenen Lötfertigkeiten restlos überfordert hätten. Dagegen ist der Si570 wahrlich handlich.

Erste Versuche mit der Software von Christian [5] schlugen fehl. Es wurde nicht versucht, in der Software nach dem Fehler zu suchen. Im Internet fand sich ein zweites Programm "Si570 Freq select, terminal.bas" von Sid Knox, W7QJQ [9]. Das lief auf Anhieb ohne viel Blut, Schweiß und Bier, allerdings waren die besagten Knackgeräusche deutlich beim Abstimmen zu hören. Bei der Frequenzprogrammierung des Oszillators (DCO) und der Teiler (HS_DIV und N1) wird der Ausgang für einige Millisekunden hörbar unterbrochen.

Im Datenblatt des Si570 [4] ist unter Ziffer 3.1 jedoch beschrieben, dass bei kleinen Frequenz­änderungen (+/- 3.500 ppm der aktuellen Ausgangsfrequenz) der DCO nur über ein im Verhält­nis der Frequenzänderung angepasstes RFREQ ohne Unterbrechen des Ausgangs neu pro­grammiert werden kann. Das verhindert das Knacken bei der Abstimmung ("smooth tuning"). Die Erweiterung des Programms von W7QJQ ließ die Geräusche tatsächlich verstummen - wesentliche Voraussetzung für den zu projektierenden VFO und Ermunterung, weiter zu machen.

Der Si570 ist in drei Versionen zu haben, z.B. [6],: CMOS bis 160 MHz, LVDS bis 215 MHz und VPECL bis 810 MHz. Im vorliegenden Fall hätte die CMOS-Version gereicht, es wurde jedoch dem LVDS wegen des besseren Phasenrauschens [4, 10] der Vorzug gegeben. Erkauft wird dies durch eine zusätzliche Anpassung des symmetrischen Gegentaktausgangs, hier durch einen einfachen Balun-Transformator mit einem BN 43-2402. Die damit erzielte unsymme­trische Ausgangsspannung von ca. 0,8 Vss reicht aus, den vorhandenen H-Mode-Mischer mit einem 74AC86 am Eingang auszusteuern. Für andere Mischer, z.B. IQ, kann der VFO wahl­weise eine vervielfachte Frequenz erzeugen (Faktoren 2, 4, 8), soweit dies der Frequenz­bereich zulässt, ggf. mit einer zusätzlichen Pegelanpassung. Zur spektralen Reinheit im Vergleich zu DDS-Oszilatoren siehe auch [15].

Abb. 2.2.2: LO-Schaltung


2.2.2  Die Schaltung

Tom Baier und Norbert Graubner kommen jeweils mit einem achtbeinigen ATtiny aus, der "nur" USB zu emulieren und die I2C-Steuerung des Si570 abzuwickeln hat. Hier sollten aber alle Funktionen eines eigenständig abstimmbaren VFO ohne PC und USB einschließlich Anzeige realisiert werden. Weiterhin sollte BASCOM-AVR zum Einsatz kommen. Die ersten Tests er­folgten mit einem ATmega16, der sich im weiteren Verlauf aber als zu klein erwies, so dass nun ein ATmega32 verwendet wird. BASCOM erzeugt einen ziemlichen Monstercode, das aber mit überschaubarem Programmieraufwand. Ist halt die Frage, wo man spart.

Weitere Maßgabe war, dass die Platine das Format des 16x2-LCD haben sollte (80x36mm, DisplayTech 162, z.B. [7] oder Äquivalent [8], - also Realisierung komplett in SMD. Heraus­gekommen ist ein Platinenmaß 80x38 mm.

Die I2C-Ansteuerung des Si570 erfolgt per BASCOM-Software-Emulation über PC2 und PC3. Vorteil dieser gegenüber der Hardware-Ansteuerung per SDA/SCL über PC0/PC1 ist die freie Auswahl der Ports, was sich beim Platinen-Layout als sehr praktisch erwies. SDA/SCL werden darüber hinaus zur Steuerung der Bandfiltergruppe und des PA-Tiefpasses über je einen PCF8574A über Steckkontakte herausgeführt (nicht gezeigt, da im Bandfilter- bzw. Tiefpassmodul). Die I2C-Doppelleitungen zum Band- und Tiefpassfilter sollten möglichst kurz sein, um ein Verschleifen der Signalflanken zu minimieren, im Mustergerät ca. 20 cm. Die Auskopplung des VFO-Signals erfolgt über einen BN43-2402. Für Ungeübte ist das Wickelschema in Abb. 2.2.3 schematisch ge­zeigt.

Abb. 2.2.3: Doppelloch-Übertrager (schematisch)

An PC4/5/6/7 werden die TRX-Steuersignale FM,  PTT(RX/TX), SSB/CW und LSB/USB für SSB verarbeitet. Die Signale dienen gleichzeitig zur Korrektur der Frequenzanzeige entsprechend den BFO-Ablagen für CW, LSB und USB und FM. Der Schalteingang FM an PC4 ist gegenüber der ursprünglich im Amateurfunkheft 2011 veröffentlichten Fassung mit der Version 2.00 hinzugekommen. Für diejenigen, die sich schon an der ursprünglichen Version V1.00 versucht haben, sind im Download die Unterschiede angegeben.

Abb. 2.2.4: Frequenzverhältnisse bei LSB und USB

An den Ports PC0/1 und PD2 bis PD7 liegen der Encoder und drei Taster (up, down und store) zur Steuerung des VFO. Alle Taster sind über Dioden an INT0 (PD2) gekoppelt und erzeugen damit bei Betätigung einen externen Interrupt. Entsprechend liegt Encoder A am zweiten ex­ternen Interrupt INT1 (PD3). Mit der Firmware ab V2.01 vom 22.12.2011 wird der Encoder per Timer0-Overflow statt des Hardware-Interrupt abgefragt. Die Dioden D1 bis D4 auf dem Frontpanelboard können ab der Firmware V2.01 entfallen. Sie stören aber auch nicht, wenn sie noch vorhanden sind. Da ein OM Probleme mit seinem STEC11B13-Encoder von reichelt.de hatte, wurde die Encoder-Routine angepasst, neue Version V3.01. Details sind im Teil "Software" beschrieben.

Update 07.12.2013:
Ab Firmware-Version 3.03 (siehe unten) wird der Hardware-Interrupt über die Dioden nach INT0 (PD.2) nicht mehr verwendet. Die Dioden D1 bis D4 im Frontpanel können entfallen. Entfernen der Dioden in vorhandenen Aufbauten ist nicht erforderlich.

Update 12.10.2014:
Ab den Firmware-Versionen 2.02 und 3.05 wird der Kontakt "Spare", Pin 20 (Abb. 2.2.2), auf dem Frontpanelboard dazu verwendet, verschiedene Encoder mit einem "DoubleStep" = 0 oder 1 abzufragen. Für Encoder, die DoubleStep = 0 brauchen, ist eine Lötbrücke zwischen Pin 20 und GND an der Stiftleiste auf dem Frontpanelboard herzustellen. Der STEC11B13-Encoder von reichelt.de geht mit DoubleStep = 0.

RXD und TXD (PD0, PD1) sind an Steckkontakten herausgeführt, falls eine serielle Schnittstelle gebraucht wird. Die ADC-Ports ADC0 bis ADC7 (PA0 bis PA7) sind ebenfalls zusammen mit AVCC und GND auf Steckkontakte gelegt, ggf. für Analogmessungen wie S-Meter und SWR.

Das LCD wird unmittelbar auf eine Buchsenleiste aufgesteckt. Die Inline-Programmierung kann über den sechspoligen ISP-Stecker erfolgen.

Die Spannungsversorgung übernehmen ein 7805 (5V) und ein LM1117 (3,3V) für den Si570. Der Gesamtstromverbrauch liegt im Mustergerät bei ca. 125 mA. Bei einer Versorgung mit 12V wird der 7805 recht warm. Abhilfe kann ein außen angebrachter Widerstand von ca. 22 Ohm schaffen. Ggf. ist R13 (470R) für die LCD-Hintergrundbeleuchtung etwas zu verkleinern. Im Mustergerät wurde ein schmales Kupferblech auf die Kühlfahne des 7805 geschraubt (siehe Abb. 2.2.1).


2.2.3  Die Software

Die im Download eingestellte Software ist für beide Schaltungs- und Platinenversionen verfügbar:

  • Platine V1.00 (Schaltung V1.00, Amateurfunkheft 2011), Firmware Versionsindex "a"
  • Platine V2.01 (Schaltung V2.00, hier gezeigt), Firmware Versionsindex "b"
  • jeweils im Format .bas und .hex. Beide Versionen sind im Einsatz.

Programmiert wurde in BASCOM-AVR, Quelle und Hex im Download. Der Quelltext ist ausführlich kommentiert. Die Software ist frei für den privaten Gebrauch.

Updates:
V2.01 (22.12.2011):
Der Hardware-Interrupt des Encoders über INT1 ist wegen des "hakeligen" Verhaltens ersetzt durch einen Timer0-Interrupt.

V2.02 (12.10.2014):
Totgeglaubte leben länger. Peter, DJ9IC, ist es zu verdanken, dass einige grundlegende Probleme mit verschiedenen Drehencodern untersucht wurden. Also wurde die V2.01 für mehr als 8 Bandfilter reanimiert.
Je nach Drehencoder können verschiedene Schaltzwischenstufen zwischen zwei Rastungen auftreten. Siehe auch Software - Drehencoder mit BASCOM. Eine entsprechende Parametrierung mit "Double Step" = 0 oder 1 erfolgt an Port C1 des ATmega (Pin 20 an der Steckerleiste des Frontpanelboards). Einzelheiten sind im Quellcode beschrieben. Danke, Peter.
Es sind alle Updates der Versionen 3.01 bis 3.04 nachgezogen. Beibehalten wurden die zwei Bandfilterbänke, mit denen max. 16 Filter geschaltet werden können. I2C-Adressen: 70 und 72 hex. Das in V3.00 eingeführte PA-Tiefpassfilter ist hier weiterhin nicht berücksichtigt.

V3.00 (01.02.2012):
Mit der Version 3.00 wurde die I2C-Steuerung des PA-Tiefpassfilters eingebunden. Beschreibung im TX-Teil. Die I2C-Adresse ist 74 hex.
Da im aktuellen Ausbau nur 8 Bandfilter (160, 80, 60, 40, 30, 20, 17+15 und 12+10m) und 6 Tiefpassfilter (160, 80, 60+40, 30+20, 17+15 und 12+10m) mit jeweils einem PCF8574-Controller verwendet werden, wurde auf die Bänder 6 und 2m verzichtet. Die Firmware und die unten beschriebene Bedienung sind ansonsten unverändert. Die Firmware steht wieder in den Versionen a und b (Platinen-Layouts 10/2010 bzw. 03/2011) im Download zur Verfügung.

V3.01 (22.03.2012):
Die Encoder-Routine wurde mit der Variablen "DoubleStep" tauglich gemacht für den ALPS STEC11B13 (reichelt.de) mit DoubleStep = 0 und den ALPS EC11E15244B2 (seinerzeit pollin.de) mit DoubleStep = 1. Details dazu unter "Software". Ferner wird der Timer0 während der Displayanzeigen der Encoderwerte angehalten. Die Firmware steht wieder in den Versionen a und b (Platinen-Layouts 10/2010 bzw. 03/2011) im Download zur Verfügung.

Ergänzung vom 01.11.2012: Reiner, DL4SXS, hatte Probleme mit der für den ALPS STEC11B13 (Reichelt) vorgesehenen Firmware Si570_LO_3.01a_EC11E13. Der ALPS STEC11B13 funktioniert besser mit der Firmware Si570_LO_3.01a_EC11E15. Beide sind identisch bis auf die Wertzuweisung für DoubleStep. Si570_LO_3.01a_EC11E13 benutzt DoubleStep = 0, Si570_LO_3.01a_EC11E15 hingegen DoubleStep =1. Danke, Reiner.

V3.02 (24.11.2013):
Immer verschoben, nun doch mal realisiert. Die PCF8574 haben im Zusammenspiel mit den ULN2803 die unangenehme Eigenschaft, nach dem Einschalten erst einmal alle Ausgänge auf high zu legen. Damit schalten die ULN2803 alle Relais in der Bandfilter- und Tiefpassfilter-Baugruppe gleichzeitig ein. Das zieht eine Menge Strom aus dem Netzteil. Dieser Zustand ändert sich erst mit dem ersten Schaltbefehl über I2C. Daher werden nun diese Schaltbefehle gleich nach dem Einschalten, also früher als vorher ausgeführt.
Die Standardeinstellung für den Encoder ist "Double Step" = 1.

V3.03 (07.12.2013):
Nun war ich doch das bisweilen nervige Prellen der Taster leid. Statt über den Hardware-Interrupt, den die Taster über die Dioden an INT0 auslösen, wurde nun auf die "Dannegger"-Methode mit dem Timer0-Interrupt (siehe Software - Taster mit BASCOM) umgestellt. An vorhandenen Schaltungen muss nichts verändert werden. 

V3.04 (10.10.2014):
Reinhard, DL4DRG, berichtete von einem Problem bei der I2C-Ansteuerung des Si570 in der Firmware V3.03b. Problem gefixt. Danke, Reinhard.
Da immer wieder Fragen zum Einstellen der Fuse-Bits kommen, ist ein Screenshot der Einstellung mit AVR Studio beigefügt.

V3.05 (12.10.2014)
Je nach Drehencoder können verschiedene Schaltzwischenstufen zwischen zwei Rastungen auftreten. Siehe auch Software - Drehencoder mit BASCOM. Eine entsprechende Parametrierung mit "Double Step" = 0 oder 1 erfolgt an Port C1 des ATmega (Pin 20 an der Steckerleiste des Frontpanelboards). Einzelheiten sind im Quellcode beschrieben.
Für den vorgeschlagenen ALPS STEC11B13 (Reichelt) und ggf. weitere ist Double Step = 0 vorgesehen, Lötbrücke zwischen Pin 20 und GND an der Steckerleiste des Frontpanelboards, siehe Abb. 2.2.2.
Für andere, die damit nicht funktionieren, Double Step = 1, keine weitere Aktion erforderlich.

V3.10 (19.09.2016)
Mit Erweiterung des Antennentuners 2016 ist ein ATU-TRX Com-Modul zur Übermittlung der TRX-Frequenz an den ATU hinzugekommen. Beschreibung hier.
Der LO überträgt im 1/2 Sekundentakt die aktuelle Frequenz über I2C an dieses Modul. Die Aktivierung erfolgt mit einem Jumper auf der bislang unbenutzen ADC-Stiftleiste von Pin PA.0 nach GND. Sonstige Funktion unverändert.

Folgende Funktionen sind reali­siert, wobei zwei Menüebenen (Normalbetrieb bzw. Setup) gewählt wurden:

Menüebene Funktion
  Normalbetrieb
1.1 Band- und Frequenzeinstellung mit dem Encoder
1.2 Abstimmschrittweite (10/100 Hz, 1, 10, 100 kHz)
  Setup EEPROM-Daten
2.1 SSB-Filter, ZF-Mittenfrequenz
2.2 BFO-Ablage für LSB relativ zur SSB-ZF- Mittenfrequenz
2.3 BFO-Ablage für USB relativ zur SSB-ZF- Mittenfrequenz
2.4 CW-Filter, ZF-Mittenfrequenz
2.5 BFO-Ablage für CW relativ zur CW-ZF- Mittenfrequenz
2.6 FM-Filter, ZF-Mittenfrequenz
2.7 Mischer-Teilerfaktor (1, 2, 4, 8)
2.8 I2C-Adresse des Si570
2.9 Kalibrieren des Si570-Quarzes gegen Normal auf 10 MHz
2.10 Frequenzbänder und Bandfilter 160-80-60-40-30-20-17-15-12-10 m

Die VFO-Frequenz (immer oberhalb der TRX-Frequenz) ist
{TRX-Frequenz + ZF-Mittenfrequenz +/- CW-/SSB-BFO-Ablage} * Mischer-Teilerfaktor.
Bei CW im TX-Betrieb und bei FM keine BFO-Ablage.

Alle Einstellungsdaten und zusätzlich die Bandgrenzen für die Bänder 160, 80, 60, 40, 30, 20, 17, 15, 12 und 10 Meter werden im EEPROM gespeichert. Die EEPROM-Daten sind in einer Konfigurationsdatei festgelegt (...Config.bas), die beim Kompilieren per Include in den Code eingefügt wird. Sie können bis auf die Bandgrenzen unter den o.a. Menüpunkten 2.1 bis 2.10 individuell angepasst werden.

Eine Bedienungsanleitung ist im Download zu finden.

Auf einen möglichen fatalen Fehler bei der Berechnung der VFO-Frequenz sein hier noch hin­gewiesen, der allerdings nur in der Testphase infolge von Programmierfehlern aufgetreten ist. Falls in der Sub CalcConstant kein gültiger Wert für die Teiler N1 und HSDIV gefunden wird, erfolgt die Meldung "No valid freq!". Anschließend beendet sich das Programm. Falls dies auf einen zufälligen Fehler zurückzuführen ist, hilft Aus- und wieder Einschalten.


2.2.4  Der Aufbau

Mit den Abmessungen des LCD ergaben sich die Randbedingungen an die Platinengröße. Es geht recht eng zu, insbesondere rund um den ATmega32 in der SMD-Ausführung. Für einen VCC-Abblockkondensator musste aus Platzgründen die Bauform 0603 gewählt werden, an­sonsten genügen die Größen 0805, vereinzelt auch 1206, siehe Stückliste in der Excel-Mappe. Im Mustergerät wurde der 0,1 uF/SMD 0603 nicht bestückt. Diese Kondensatoren an den an drei Seiten herausgeführten VCC-Pins (5, 17 und 38) haben die Aufgabe, die Betriebsspannung bei den digitalen Schaltvorgängen zu puffern. Dem einseitigen Layout sind einige unvermeidbare Brücken geschuldet, davon drei bedrahtet, der Rest mit 0R-Widerständen im Format 1206. Die Leiterbahnen sind relativ breit, um sie noch mit Lasertonertransfer per 80 µm Laminierfolie auf die Platine zu bringen.

Das Einlöten des SMD-ATmega 32 erfordert eine ruhige Hand, eine Lupenbrille und eine feine Lötspitze. Pin1 (Punktmarkierung) ist links oben, ebenso beim Si570. Sollten doch mal Löt­brücken entstanden sein, hilft 1 mm Entlötlitze. Zum Schluss unbedingt mit einer Lupe kontrol­lieren. Zum Fixieren der SMD-Bauteile hat sich eine vorne angespitzte Holz-Wäscheklammer bewährt.

Alle Bauelemente werden auf der Leiterseite bestückt. Die Steckkontakte werden von der Rückseite durch die Bohrungen gesteckt und auf der Leiterseite verlötet. Die Stifte lassen sich auf der (kürzeren) Lötseite mit einer spitzen Zange bündig in die Kunststofffassung hinein drücken. Im Schaltbild und auf der Platine ist die Orientierung der Steckkontakte jeweils mit einem Punkt gekennzeichnet. Für die beiden Drosseln wurden vorhandene bedrahtete mit Ringkern im Raster 5 mm verwendet.

Vor dem Einlöten des AVR und des Si570 sollten die Versorgungsspannungen (AVR: +5V und Si570: +3,3V) geprüft werden.

An die Rückseite des LCD wird eine 16-polige Steckerleiste gelötet, als Gegenpart dient auf der VFO-Platine eine entsprechende Buchsenleiste, von der Platinenrückseite her gesteckt. Beide Platinen schließen oben bündig ab, die VFO-Platine ist unten um 2 mm breiter. Beide werden mit 2,5 mm-Schrauben zu einer kompakten Einheit ver­schraubt und finden in einem Abschirmgehäuse Platz, vorne mit Ausbruch für das Display und vier aufgelöteten Gewinde-Distanzbolzen. Im Mustergerät sind alle Anschlüsse auf eine Buchsenleiste 2x17 auf einer kleinen Platine nach außen gelegt mit einem weiteren Ausbruch im Abschirmgehäuse (siehe Abb. 2.2.1). Wahlweise können die Anschlüsse mit 0805-SMD-Konden­satoren gegen Masse abgeblockt werden, SDA und SCL z.B. aber bitte nicht!

Die Bedienelemente (Encoder und Taster) sitzen auf einer separaten Platine. Für die Encoder-Anschlüsse A und B sind vier Lötpads zur Herstellung von Drahtbrücken vorgesehen, um die Drehrichtung festzulegen. Im Mustergerät sind die Anschlüsse gekreuzt (siehe Bild 1). Die Steckerleiste wird auch hier von der Rückseite durch die Bohrungen gesteckt und auf der Leiterseite verlötet. Die Rastung des Encoders ermöglicht eine feinfühlige Abstimmung, so dass der mit ca. 30 mm gewählte Durchmesser des Abstimmknopfes völlig ausreichend ist. Für größere Abstimmknöpfe müsste die Platine entsprechend angepasst werden.

Abb. 2.2.5: LO- und Frontpanel-Platinen

Alle Platinen einschließlich Bestückungsplänen sind im Anhang enthalten. eine Stückliste ist in der Excel-Mappe in 'si570_lo_firmware_v2.01.zip' zu finden. Die Bauteile bis auf den Si570 und den LM1117 DT-3.3 [6] sind z.B. bei [7] erhältlich.

Das Brennen der Software erfolgt über die sechspolige ISP-Steckverbindung. Dabei ist die Polung zu beachten: Der Punkt (im Schaltbild und auf der Platine) markiert MISO. Eine kleine Adapterplatine ATMEL ISP10 auf ISP6 ist im Anhang zu finden.

Das Programmieren der Fuse Bits mit AVR Studio sowie das Brennen des .hex-Files mit AVR Studio oder BASCOM sind in "Si570_LO Information PCB V200 Firmware V3xx" im Download beschrieben. Die Parametrierung von BASCOM für den verwendeten "USBasp"-Brenner von Fisch und Fishl [12] ist in der Excel-Mappe angegeben, ebenso das Batch-File zur Steuerung von AVRDUDE [13].


Referenzen

[1]   T. Baier, DG8SAQ, Funkamateur 6/2008, http://dg8saq.darc.de/SI570/index.shtml
[2]  N. Graubner, DL1SNG, Funkamateur 9/2008
[3]  M. Wöste, DL1DMW, http://www.amateurfunkbasteln.de
[4]  Silicon Labs, http://www.silabs.com/pages/search.aspx?k=si570&searchtypeid=1
[5]  C. Hirt, http://www.oe3hbw.eu/Projects/ProgXO/ProgXO.htm
[6]    www.funkamateur.de
[7]    www.reichelt.de
[8]   www.pollin.de
[9]   Sid Knox, W7QJQ, "Si570.txt", im Internet aufgestöbert, Adresse nicht mehr bekannt
[10] http://www.cliftonlaboratories.com/CannedOscNoise.htm
[11] www.lancos.com/prog.html
[12] http://www.fundf.net/usbasp/
[13] http://savannah.nongnu.org/projects/avrdude
[14] Si570 (excellent!): http://cbjohn.com/aa0zz/PPLL/Article.pdf
[15] https://www.mikrocontroller.net/attachment/66028/SDR-CQDL-02.pdf

           

Download                      

si570_lo_schaltplan_v100.pdf          

si570_lo_platinen_v100.zip          

si570_lo_schaltplan_v200.pdf          

si570_lo_platinen_v201.zip          

si570_lo_firmware_v2.01.zip          

si570_lo_firmware_v2.02.zip          

si570_lo_firmware_v3.03.zip          

si570_lo_firmware_v3.04.zip          

si570_lo_firmware_v3.05.zip          

si570_lo_firmware_v3.10.zip          

si570_lo_bedienungsanleitung_v200.pdf          

aenderungen_v100_zu_v200.pdf          

si570_lo_information_pcb_v200_firmware_v3xx.zip


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